Lost Places – meist nur alte Mauern und kaputte Fenster

 

Zugegeben: Lost Places Fotografie ist natürlich immer spannend. Verlassene Gebäude haben etwas Unheimliches. Gemeinhin hat man beim Begriff Lost Places eher düstere Bilder von bröckelnden Wänden, kaputten Fenstern und schlechten Graffitis im Kopf. Unlängst entdeckte ich jedoch einen verlassenen Ort, der mir eher wie ein Gesamtkunstwerk erschien. Ich habe in diversen Kunstausstellungen schon wesentlich schlechtere Installationen gesehen als in dieser ehemaligen Fabrik. Dafür verantwortlich wohl kreative Jugendliche  die hier – wahrscheinliche ohne es zu wissen – Kunst erschaffen haben.
Begleite mich also im Folgenden auf eine Lost-Places-werden-Kunst Reise.

An der Fassade erst mal ein nicht zu übersehender Wegweiser ins Innere und ein minimalistisches Graffiti:

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Lost Places und gelbe Schuhe…

 

Das erste Motiv, welches mir ins Auge springt, ist ein gelb lackierter Schuh, der planlos in der Gegend herumliegt. Ich mache nur selten Colour-Key Bearbeitungen, aber in diesem Fall schreit das Bild förmlich danach.

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Lost Places – der erste Teil der Ausstellung

 

Wir kommen nun in den ersten Teil der Ausstellung. Auf den ersten Blick wirkt dieser Lost Place einfach nur wie ein Raum mit einigen zurückgelassenen Maschinen und Gegenständen. Bei genauerer Betrachtung wird jedoch klar, dass einige Gegenstände bewusst kombiniert und entsprechend abgestellt wurden. Erster Blickfang der Installation ist natürlich die Scheibtruhe mit dem platten Reifen, die mit einer Autotür und einem Reifen beladen ist. Diese Symbolik lässt dem Betrachter gerade genug Raum für seine eigenen Interpretationen. 
Erst wenn man als Besucher diesen ersten Raum durchquert hat und sich noch einmal umdreht, wird klar wie raffiniert diese Kunstinstallation gestaltet ist. Man beachte hierzu vor allem auch die Verteilung des Schmutzes auf dem Boden. Ferner auch die grüne Farbe des Kranhakens. Einfach nur gut erhalten oder bewusst nach lackiert?

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Eine Freiluftinstallation – auf alten Skiern zwischen modernen Stereotypen. 

 

Der zweite Teil der Lost-Places Kunstausstellung zeigt eine spannende und etwas absurd anmutende Freiluftinstallation. Hauptelement sind zwei alte Skier, in Schrittstellung auf rötlich gelbem Untergrund platziert und mit einem dürren Zweig miteinander verbunden. Rundherum viel leerer Raum, jedoch begrenzt von Wänden. Hinter den Skiern das Gerippe eines LKW´s. Überall Graffitis mit den üblichen Stereotypen. Doch die Reise des imaginären Tourenskigehers scheint letztlich nirgends hinzuführen. Er bleibt gefangen in einem Innenraum, der trotz aller Farben trostlos bleibt. 

Lost Places Farbexplosion

 

Nach dem düsteren Innenhof mit den Skiern, gelangen wir in einen Raum, indem es mehrere Farbexplosionen gegeben haben muss. Folgt man den Farbmustern auf den Wänden, gelangt man schließlich zu einer Waage. Man braucht einen Augenblick, bis man begreift, was mit den Zeigern dieser Waage nicht stimmt. Dann fühlt man sich ein wenig wie Alice im Wunderland.
Während die Besucher durch die Installation wandern, gestalten ihre farbigen Fußabdrücke die Ausstellung ununterbrochen mit und um.

Natur und Mensch

 

Ein weiteres Element der Installation, ebenfalls wieder unter freiem Himmel, reduziert sich auf ein Fass, einen Feuerlöscher und ein rotes Tor, angeordnet im grün der zunehmend zerstörten Natur. Es drängt sich uns die Frage auf, ob wir den von uns verursachten „Brand“ noch löschen können. Das geschlossene Tor stimmt diesbezüglich wenig optimistisch. 
Abgetrennt durch einen kompletten Gebäudekomplex, wird uns danach vor Augen geführt, wie schnell die Natur das von Menschenhand Gemachte wieder verschlingen kann. Ein Blick durch ein zerbrochenes Fenster auf ein weiteres zerbrochenes Fenster drängt uns die Frage auf, ob der ewige Wechsel zwischen Aufbau und Untergang tatsächlich der natürliche Ablauf der menschlichen Zivilisation sein muss.  

Lost Places – die lebendige Installation

 

Danach besuche ich noch einige weitere Räume der umfangreichen Lost Places Ausstellung. In manchen Fällen fällt es mir schwer zu unterscheiden, was natürlich entstanden, oder gewollte Anordnung ist. In jedem Fall aber, ist ein erneuter Besuch sicherlich spannend, da die jugendlichen (?) Künstler ständig an dieser lebendigen Installation arbeiten. Diesebzüglich bedanke ich mich herzlich bei allen Mitwirkenden und hoffe weiterhin auf gute Zusammenarbeit!

Unten findest du noch einige weitere Bilder aus der Lost-Places Ausstellung in Niederösterreich. Ihre Interpretation überlasse ich dir.

Allzeit gut Licht!

Die richtige Ausrüstung für Lost Places Fotografie

Hier erfährst du, mit welcher Fotoausrüstung du Lost Places am besten fotografieren kannst.

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Hohe ISO Werte

Im Inneren von verlassenen Gebäuden hast Du oft wenig Licht! High Iso fähige Kameras helfen!

Lichtstarke Objektive

Ein oder mehrere lichtstarke Objektive erleichtern das Fotografieren aus der Hand ebenfalls!

Stativ!

Aber es geht auch mit niedriger ISO und weniger lichtstarken Objektiven. Vor allem wenn Du mit geschlossener Blende durchgehende Schärfentiefe erzeugen willst, kommst Du um ein Stativ nicht herum!

Wissen was man tut!

Bei all dem solltest Du natürlich auch wissen, was du tust. Mach dich schlau bevor Du in verlassenen Gebäuden fotografieren gehst!

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